Mittwoch, 1. April 2015

Internationale Osterbräuche

 Von traditionell bis kurios: Im Osterbrauchtum vieler Länder stehen Eier im Mittelpunkt


Für viele Kinder ist Ostern wie ein kleines Weihnachtsfest - mit vielen Geschenken und Süßigkeiten. Doch während Weihnachten feststeht, hat Ostern kein festes Datum. Warum eigentlich?

Das Konzil von Nicäa legte im Jahre 325 fest: Der Ostersonntag fällt immer auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn. Das Mondjahr läuft aber nicht synchron mit unserem Kalender. Der erste Vollmond nach Frühlingsbeginn variiert, Ostern wird zu einem beweglichen Fest zwischen 22. März und 25. April.

Wir alle feiern seit Jahren Ostern und bei den meisten von uns haben sich bestimmte Bräuche etabliert. Woher stammen aber all diese Bräuche? Zu Ostern feiern Christen weltweit die Auferstehung Christi, dennoch muten die meisten Osterbräuche eher heidnisch an. Schon über den Begriff Ostern herrscht Uneinigkeit. Die heute wahrscheinlichste Erklärung ist, dass es vom Namen der germansichen Frühlingsgöttin Ostara abgeleitet ist. Erst seit etwa dem 12. Jahrhundert steht das Ei auch in der christlichen Religion als Symbol der Auferstehung und der Osterfeier. Eine mögliche Erklärung für die Verwendung von Eiern an Ostern ist, dass der Verzehr von Eiern früher während der Fastenzeit untersagt war. Da die Hühner sich aber nicht an das Eierverbot hielten, mussten die Eier haltbar gemacht werden. Gefärbt wurden die Eier zunächst vor allem, um sie von den rohen unterscheiden zu können. Die Farbe rot soll an das Leben Christi erinnern. Ein Hase als Überbringer der österlichen Gaben taucht erst im 17. Jahrhundert auf und dann zunächst auf das Rhein-Neckar- und Saargebiet begrenzt. In anderen Ländern brachten Hahn, Fuchs oder Storch die Eier.
 
 Die Verbindung des Hasens mit dem Ostertermin ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Hasen zum mittelalterlichen Zinstermin an Ostern ebenso wie Eier als Zinspreise zugelassen waren. Als die Gabe von Naturalien für den Zehnt wegfiel, entstand der Brauch, die Eier zu verschenken. Im 17. Jahrhundert begann man gemeinsam mit den Kindern den Osterhasen zu jegen, das heißt die versteckten Eier zu suchen. Heute bringt der Osterhase neben gefärbten Eiern vor allem Leckereien wie Schokolandeneier oder Pralinen.

 
In Deutschland sieht man zu Ostern bunte Eier in den Bäumen hängen. Besonders für Kinder ist dieses Fest etwas ganz besonderes: Ostereier ausblasen und färben und die Süßigkeiten suchen, die der Osterhase am Ostersonntag versteckt.

 Wie wird Ostern eigentlich in unseren Nachbarländern gefeiert?

Frankreich
Joyeuses Pâques
  Anders als in Deutschland findet das Ostereiersuchen in Frankreich erst am Ostermontag statt. Als Zeichen der Trauer über die Kreuzigung Jesus läuten die Kirchenglocken von Karfreitag bis Ostermontag nicht

Niederlande
Vrolijke Pasen
Bei den Niederländern geht es an Ostern spielerisch zu, denn hier wird "getikkt". Dabei werden zwei hartgekochte Eier gegeneinader geschlagen: Wessen Eierschale zuerst kaputt geht, der hat verloren. Dieser Osterbrauch ist so weit verbreitet, das es im Internet ganze Foren gibt, in denen Gewinner-Tipps kursieren.

Österreich
Frohe Ostern 
Karfreitag ist in Österreich kein gesetzlicher Feiertag. Während Protestanten und Altkatholiken ausschlafen können, muss der Rest an diesem Tag zur Arbeit gehen. Ein alter österreichischer Brauch ist die Feuerweihe. Vor den Kirchen werden Feuer entzündet und nach der Weihe von den Kindern nach Hause getragen.

Polen
Weysol'ych S'wia't
In Polen hat der Osterhase keine Chance, denn das Osterfest ist geprägt von kirchlichen Traditionen und christlichen Osterbräuchen. "Smigus Dyngus" heißt der Brauch, bei dem sich die Gläubigen am Ostermontag gegenseitig mit Wasser bespritzen und ordentlich nass machen. egal ob mit Wasserpistolen oder gleich ganzen Eimern. Es ist der Tag mit dem höchsten Wasserverbrauch im ganzen Jahr. Dieser Brauch hat sehr alte Wurzeln. Er stammt aus dem Jahre 966, als der polnische Herrscher Mieszko I. am Ostermontag getauft wurde und Polen damit zum Christentum bekehrt wurde.

Belgien
Joyeuses Pâques / Vrolijke Pasen / Frohe Ostern
In Belgien bereiten die Kinder an Ostern kleine Nester vor. Der Legende nach fliegen die Kirchenglocken an Karfreitag nach Rom und füllen die Nester bei ihrer Rückkehr am Ostersonntag mit kleinen Geschenken.

Tschechien
Veselé velikonoce
Tschechische Männer dürfen an Ostern ihre Frauen mit geflochtenen Zweigen hauen. Mit roher Gewalt hat der Brauch aber nichts zu tun. Vor allem auf dem Land ist der tschechische "Peitschen-Montag" beliebt, bei dem die Männer ihre Frauen mit Weidenruten leicht auf die Beine schlagen. Das regt nicht nur die Durchblutung der Damen an, seondern soll auch Gesundheit und Jugend bringen.

Quelle: Oberlausitzer Journal
Und wie sieht es in anderen Ländern mit den Osterbräuchen aus?

Kroatien
In Kroatien bekommen die Ostereier ordentlich eins auf die Mütze - beim "Eeierkampf". Die bemalten und gekochte Ostereier werden nach der Messe am Sonntag beim munteren Wettbewerb mit der Spitze aneinandergeschlagen. Gewonnen hat, wessen Ei unversehrt bleibt. Der Sieger hat Glück bis zum nächsten Osterfest, heißt es. 
Ein weiterer Härtetest für die kroatischen Eier ist das traditionelle Eierkratzen. Das ist eine althergebrachte Verziertechnik, die für hübsche Deko-Effekte sorgt. Dabei werden farbig gebeizten Eiern mittels scharfen Werkzeugen filigrane Muster eingeritzt. So entstehen echte Kunstwerke.

Bulgarien
In Bulgarien werden die Ostereier nicht versteckt, sondern man bewirft sich gegenseitig damit. Derjenige, dessen Ei nicht zerbricht, ist der Sieger und soll das erfolgreichste Familienmitglied des kommenden Jahres werden. Eine weitere Spielart ist es, vor dem Ostermahl die Eier gegenseitig aneinander zu schlagen oder die Eier nach der Mitternachtsmesse an der Kirchenwand aufzuschlagen. Nach alter Tradition müssen die bulgarischen  Kinder viele Eier bemalen. Das erste Ei muss unbedingt rot gefärbt werden - als Symbol für das Blut Christi. Die älteste Frau in der Familie malt mit dem ersten rot gefärbten Ei ein Kreuz auf die Stirn der Kinder. Das soll ihnen Gesundheit und Stärke verleihen.

USA
Viel Spaß verspricht ein Osterbrauch in den USA. Beim "White House Easter Egg Roll" im Garten des Weißen Hauses in Washington dürfen Kinder und Erwachsene Eier um die Wette rollen. Mitarbeiter im  Hasenkostüm verteilen Leckereien und als Erinnerung erhalten die Teilnehmer ein vom Präsidenten und der First Lady signiertes Holzei.

Südtirol
Ein besonders kurioser Brauch rund ums Ei kommt aus Südtirol. Am Joseftag (19. März) klopfen junge Männer an die Tür ihrer Auserwählten und "bestellen" Ostereier. Am Ostermontag dürfen sie wiederkommen, um sich die Eier abzuholen. Die Anzahl der Ostereier, die die ledigen Frauen verschenken, drückt ihre Zuneigung aus: Zwei Eier bedeuten "du bist OK", vier bedeuten "kein Interesse", sechs Eier bekommt der Verlobte. Die jungen Herren, die zwölf Eier bekommen, wissen, dass es jetzt langsam ernst wird. Im Hochzeitsjahr schenkt die Braut ihrem Zukünftigen nämlich ein Dutzend Eier, was bereits als erste Mitgift zählt.
Da die ledigen Frauen nie genau wissen, wie viele Verehrer an der Tür anklopfen, decken sie sich großzügig mit Eiern ein. Die Krux ist, das die übriggebliebenen Eier nach Ostern in keinem Fall in der Küche verwendet werden dürfen. Der Brauch will, das am Dienstag nach Ostern die Frauen ihre Eier im Garten vergraben. Wer nicht als alte Jungfer sterben will, sollte sich an die Spielregeln halten. Diese Tradition geht auf arme Familien zurück, die an Festtagen an teure Eier kommen wollten.


In zahlreichen Kulturen ist das Osterfest untrennbar mit dem Ei verbunden. Aber warum ranken sich derart viele Bräuche um das Lebensmittel?
Als Sinnbild des Lebens, der Fruchtbarkeit und der Auferstehung gilt das Ei seit vielen Jahrhunderten als das Symbol für das Osterfest. Denn die Schale hält etwas verborgen, ist wie ein verschlossenes Grab, in welches ein Leben eingeschlossen ist. Damit wird die Beziehung zur Auferstehung Christi deutlich und die Verbindung zwischen Ei und Ostern für die Christen Erklärbar.
Außerdem hängt der österliche Eierbrauch mit dem Ende der Fastenzeit zusammen. Mit der "Eierweihe" die bereits seit dem 12. Jahrhundert bekannt ist, wird der 40-tägige freiwillige Verzicht auf das Naturprodukt und andere Nahrungsmittel beendet.

Quelle: Wochenkurier Löbau/Zittau
 

 Sooo, ich glaube nun habt ihr genug Osterinfos bekommen. Ich fand die Berichte so toll, das ich sie euch unbedingt beide zeigen musste.

Wie feiert ihr denn Ostern? Kommt bei euch die ganze Familie zusammen, die bucklige Verwandschaft, wie man immer so schön sagt oder feiert ihr ganz in Ruhe für euch nur im engsten Kreis?

Oder habt ihr mit Ostern so garnichts am Hut? 

Lasst es mich wissen.

Ich grüße euch ganz lieb und wünsche euch
  
 

Bis bald, 

eure Kathleen

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